Therapie mit Bienengift (Apitherapie)
In letzter Zeit wird immer wieder über die Therapie mit Bienengift berichtet- was ist da dran?
Seit vielen Jahrtausenden ist die Therapie mit Bienengift in der Volksmedizin bekannt: bei unerträglichen chronischen Schmerzen im Bewegungsapparat steckten früher mutige Heilkundige zum Beispiel den schmerzenden Arm in einen Bienenstock. Die Bienen stürzten sich auf den vermeintlichen Feind und zerstachen den Arm. Nach einer solchen Bienenattacke war häufig der ursprüngliche Schmerz ganz verschwunden oder zumindest erheblich gemildert – allerdings oft mit problematischen Folgen für Arm und Bienenstock.
So suchte man nach gezielter und dosierter Anwendung der offensichtlich wirksamen Substanzen im Bienengift.
Der praktische Weg: einzelne Bienen werden mit pinzettenähnlichen Werkzeugen an die entsprechenen schmerzenden Gliedmassen gebracht und stechen dann zu. Ausserdem kann man so die Dosis wenigstens einigermaßen bestimmen.
GEWINNUNG VON BIENENGIFT?
Heute gewinnt man Bienengift, in dem man die Bienen einem minimalen Reizstrom aussetzt, so daß Bienengift abgegeben wird. Dabei bleiben die Bienen am Leben und können weiter Bienengift (und Honig) produzieren. Dieses so gewonnene Bienengift kann dann bei einer Behandlung genau dosiert werden.
Wenn die Biene sticht, bleibt der Stechapparat meist in der Haut hängen und die Biene verendet nach 2-3 Tagen. Kurz nach dem Stich entsteht eine massive Schwellung, Kinder ertragen ca 50 Stiche, Erwachsene 100 bis 500 Stiche, die mit allgemeinen Maßnahmen behandelt werden (Kühlen, Spülen mit Wasser, ggf. Bettruhe). Bei empfindlichen Menschen kann auch eine allergische Reaktion ausgelöst werden. Hier ist eine sofortige Notfallbehandlung meist mit Adrenalin erforderlich, gegebenenfalls kann auch eine Desensibilisierung durchgeführt werden.
Bienengift (VENEX) besteht aus dem Sekret einer bestimmten Drüse und enthält viele Eiweiße und Enzyme, die entzündungshemmend, antibakteriell und gegen Pilze wirken.
WIE WIRKT BIENENGIFT?
Durch die Injektion von Bienengift kommt es zu einer örtlichen (lokalen) Reizung, auf die der Körper reagiert. Diese körpereigene Reaktion ist das eigentliche Wirkprinzip des Bienengiftes.
Was passiert aber bei dieser Reizung? Der Körper will das ihm fremde Gift bekämpfen und wirft deshalb seine Abwehrkräfte in den Kampf. Damit wird zum einen das Bienengift neutralisiert, zum anderen aber die (z.B: im Gelenk) vorhandene Entzündung vom Körper selber (mit-)bekämpft.
Damit kommt es zu einer verbesserten Durchblutung (das Gebiet wird rot), der Stoffwechsel erhöht sich (es wird warm, die innere Verbrennung zur Energiegewinnung steigt) und die Fliesseigenschaften des Blutes vor allem der weissen Blutkörperchen (die sind für die Abwehr zuständig) ändern sich.Das ist ganz vereinfacht der Haupt- Wirkmechanismus für die entzündungshemmende Wirkung.
Bienengift kann aber auch direkt über seine Enzyme und Eiweisse gegen Entzündungsprozesse wirken, es kann Bakterien und Pilze abtöten.
FÜR WELCHE KRANKHEITEN IST EINE BEHANDLUNG MIT BIENENGIFT GEEIGNET?
Bienengift kann bei rheumatischen Erkrankungen und bei Arthritis helfen. Es verbessert die Durchblutung und greift in den Metabolismus (Stoffwechsel) ein: es verbessert die weissen Blutkörperchen und das Hämoglobin– kann also bei Veränderungen des Blutbilds hilfreich wirken. Bienengift kann Cholesterin senken und das Herz entlasten (hilft bei Bluthochdruck). Der Schlaf verbessert sich, man fühlt sich insgesamt vitaler und gesünder.
WIE WIRD ES ANGEWENDET?
Wir injezieren Bienengift zusammen mit Procain mit winzigen Nädelchen (subcutan) in Form von QUADDELN um/ über die betroffenen (schmerzhaften) Bereiche – im Sinne einer Reiztherapie. In der Folge kommt es zu einer massiven Durchblutungsverbesserung mit einer deutlichen Rötung als Zeichen der Gefäßerweiterung und Erwärmung (die von vielen als sehr angenehm empfunden wird) und zu einer Aktivierung des Immunsystems. Dieser Effekt kann auch einige Tage anhalten.
Die nächste Behandlung wird erst wieder durchgeführt, wenn die Rötung weitgehend abgeklungen ist.
Wir setzen Bienengift VENEX mit sehr gutem Erfolg vor allem bei Borreliose ein (-auch wenn nichts anderes mehr hilft) zur Behandlung betroffener Gelenke (Lyme Arthritis) oder wenn die Nerven betroffen sind (Neuro Borreliose).
Ein Verkauf von Bienengift an Patienten ist Ärzten aus rechtlichen Gründen nicht möglich, das ist in Deutschland den Apotheken vorbehalten. Wir dürfen nur unmittelbar unsere eigenen Patienten mit Bienengift behandeln.
Bei Arthrose/ Rheumatoider Arthritis sowie bei der lokalen Schmerzbehandlung haben wir wiederholt schöne Verbesserungen gesehen, auch konnten wir mehrmals eine deutliche Normalisierung des Blutbildes nachweisen.
In der Regel genügt hier aber nicht die alleinige Behandlung mit Bienengift, wir machen in der Regel eine Kombination von Bienengift Therapie mit einer Serie von Neuraltherapiebehandlungen zusammen mit Procain-Basen-Infusionen.
Alles Gute!
DDr. Beck
Hallo Georgi
das käme wirklich auf den Versuch an, man kann das nur sehr schwer vorher beurteilen.
Aber ich denke, daß Sie vielleicht Chancen haben, daß es damit besser wird, weil das Bienengift die Durchblutung erhöht und das könnte bei Krämpfen (Spasmen) helfen.
Was einen eher kritisch werden lässt, ist Ihre Angabe, daß Sie keine Achillessehnenreflexe mehr haben- das ist ungewöhnlich und sollte sauber abgeklärt werden- zB durch einen Neurologen oder Orthopäden!
Thomas Beck, MD
Hallo Mahir
ich würde mir nicht zutrauen, mir selber in den Rücken zu spritzen.
Und nachdem ich nicht weiß, welche medizinische Ausbildung/ Vorbildung Sie haben, kann ich auch nicht sagen, ob Sie das können.
Bienengift zum Spritzen ist sehr sehr schwierig zu bekommen, vielleicht probieren Sie es mit Procain und Mistel (Plenosol)?
Mit bestem Gruß
Thomas Beck, MD
Sehr geehrter Dr,
Ich habe per Zufall von dieser Bienengiftsache gehört Ich hatte vor 15 Jahren eine schwere
Hirnblutung und seit dieser Zeit habe ich eine
Polineuropathie und Restlesleck in beiden Beinen habe alles Mögliche schon ausprobiert und alles ohne Erfolg.Jetzt hat man mir gesagt Bienengift
könnte da auch helfen.Bin nicht allergisch
gegen Bienengift.Können sie mir einen Rat geben
MfG E.Wörner
Bienengift ist nicht die Therapie der ersten Wahl bei einer Hirnblutung.
ABER ich wäre bereit, einen Versuch damit zu starten im Rahmen einer neuraltherapeutischen Behandlung des Kopfes.
Wenn Sie das versuchen möchten, dann nehmen Sie bitte telefonisch Kontakt auf zu meiner Praxis in München oder Ettlingen (Karlsruhe)
089/593 593
beste Grüße!
Dr Beck